Düsteres Erbe • Seligenstädter Krimi

Erster Teil der Seligenstädter Krimireihe

Bei Aushubarbeiten eines seit Jahrzehnten verlassenen Grundstücks werden zwei Leichen gefunden. Die selbst in Seligenstadt lebende Kriminalhauptkommissarin steht vor einer Wand des Schweigens, bis ihre 68jährige Vermieterin ihr zu Hilfe kommt, sich aber auch stark in die Ermittlungen einmischt.

Ein Regionalkrimi aus Seligenstadt, witzig, ursprünglich mit regionalem Dialekt und liebenswerten Eigenheiten der Bevölkerung. Kein blutrünstiger Thriller, vielmehr zum Schmunzeln geeignet. Bietet Einsicht in die urige, alteingesessene Bevölkerung einer südhessischen Kleinstadt mit all ihren Charaktereigenschaften.

Taschenbuch:

300 Seiten
ISBN 978-3-7427-0032-2

E-Book:

ISBN 978-3-7427-0032-2


Rezension:

Von: Corbeau
5,0 von 5 Sternen • Netter Heimatkrimi
19. Oktober 2018

"Fangen wir beim Titelbild an. Es ist stimmig und passt mit seiner leicht bedrohlichen Ausstrahlung zum Titel. Die Story selbst ist spannend und doch humorvoll erzählt, wobei der Humor dankenswerterweise nicht ins Alberne ausartet. Durch einige überraschende Wendungen konnte der Spannungsbogen ohne "Durchhänger" gehalten werden. Besonders gut haben mir die Schilderungen der Örtlichkeiten gefallen. Bei der Beschreibung der Wohnung des Dr. Vogel im Kapitel "Dienstag 18. Juni 2013, 2. Tag der Ermittlungen" konnte ich den Raum förmlich vor mir sehen, um nur ein Beispiel zu nennen. Im Gegensatz zu diesen hervorragenden Gemälden sind leider fast alle Personen recht farblos. Von Nicole Wegener, die ja eine der Protagonistinnen ist, weiß ich noch nicht einmal, ob sie blond oder schwarzhaarig ist. Ich will zwar keineswegs ein Psychogramm, wie es die skandinavischen Autoren mit Vorliebe für ihre depressiven, promiskuitiven und trunksüchtigen Helden und Heldinnen ausmalen, aber durch ein paar Marotten, Leidenschaften, harmlose Laster wird jede Figur lebendiger und man kann sich eher in sie hineinversetzen, was wiederum den Lesegenuss steigert. Die Liebe zu irischem Whiskey, die auf den letzten Seiten ins Spiel kommt, ist schon ein guter Anfang. Bei einem erfahrenen Schreiber hätte ich für die blassen Figuren einen Punkt abgezogen, aber da es sich um ein Erstlingswerk handelt, im Zweifel dubio pro reo, 5 Punkte."